"Der erste erfolgreiche Versuch, die gravitationsbedingte Lichtablenkung zu messen, fiel in das Jahr 1919... Die Auswertung zeigte, dass das Sternenlicht tatsächlich abgelenkt worden war, und zwar in einem Maße, die mit den Vorhersagen der Allgemeinen Relativitätstheorie, nicht aber mit den auf der Newtonschen Physik basierenden Rechnungen vereinbar war. Dieses Ergebnis erregte großes Aufsehen, machte Einstein über Nacht weltbekannt und führte dazu, dass er der bislang einzige Wissenschaftler ist, für den jemals eine Konfetti-Parade ("ticker-tape parade") auf dem New Yorker Broadway abgehalten wurde." einstein-online: Lichtablenkung
In der Abhandlung Über die Ablenkung des Lichtes im Schwerefeld der Sonne präsentierten 1931 Freundlich, Klüber und Brunn grafisch die Ergebnisse der drei Expeditionen, die 1919, 1922 und 1929 stattgefunden hatten. Sie fügten alle Messungen zusammen, sodass sich daraus eine umfangreiche Darstellung ergab:
Für die Autoren ist die Relativitätstheorie eindeutig durchgefallen:
"Man sieht ganz unverkennbar, daß die theoretische (untere) Hyperbel von den Werten nicht dargestellt wird."
Deshalb zeichneten sie noch obere, stark gehobene, aber zu den beobachteten Werten passende Hyperbel.
wird die Relativitätstheorie bis heute hochgepriesen. Warum?
Wenn heutige Forschungsberichte faktisch undurchschaubar sind, stolperte ich über eine Arbeit aus dem Jahr 1932: Robert J. Trümpler. Die Ablenkung des Lichtes im Schwerefeld der Sonne:
Und nach einigen Manipulationen der Daten von Potsdamer Expedition steht für Trümpler fest:
Wir sehen also, dass schon damals die Beobachtungsresultate nur dann "einiges Gewicht" bekamen, wenn sie den Vorhersagen Allgemeiner Relativitätstheorie genau entsprachen. Und wenn es nicht der Fall war, wurden die Daten so geschickt präpariert, dass am Ende jedoch gewünschte Übereinstimmung zustande kam.
Ferner erwähnte Trümpler die Beobachtungsresultate der Sonnenfinsternis 1922. Er nahm selbst an dieser Expedition teil. Zusammen mit Kampbell berechneten sie 1.74". Anscheinend hätte er seine zweifelhafte Methode schon damals ausprobiert, denn 1956 bearbeitete Michailov die Daten von dieser Expedition neu und gelang zu 2.05".
Und bestimmt war Trümpler nur einer der vielen.
1984 systematisierte Felix Schmeidler die Resultate vorheriger Beobachtungen und stellte fest, dass in nächster Sonnennähe – näher als 5 Sonnenradien – wächst die Größe der Lichtablenkung merklich schneller, als Allgemeine Relativitätstheorie voraussagt. Deshalb schlug er eigene Korrektur vor.
Ausschnitt aus Zur Interpretation der Messungen der Lichtablenkung am Sonnenrand:
Bezogen auf 1.75" entsprechen zusätzliche 0.3" dem Fehler von +17%. Von wegen eine glänzende Bestätigung der Relativitätstheorie!
Ferner ist es nicht zu übersehen, wie stark die Beobachtungsergebnisse verstreut sind. 1956 gab Michailov sogar zu, dass sie ganz gut durch eine einfache Gerade approximiert werden können:
Die Beobachtungen beweisen also gar nichts. Nicht einmal das, dass wir mit einer Lichtablenkung durch Gravitation zu tun haben.
Was wurde eigentlich 1919 bei Konfetti-Parade auf dem New Yorker Broadway so begeistert gefeiert?